Mit der Region verbunden. Nachhaltig.

Wie werden Mensch und Umwelt geschützt?

Der Schutz von Mensch und Umwelt hat höchste Priorität. Die RAG ergreift eine Vielzahl von Maßnahmen, um beim kontrollierten Grubenwasseranstieg Risiken auszuschließen.

Keine Gefährdung des Trinkwassers


Durch die gegebenen natürlichen Barrieren ist das Trink- und Grundwasser in den umgebenden Regionen gut geschützt. Denn es hat sich gezeigt, dass durch die geringere Durchlässigkeit des Randgesteins und das geringe Gefälle kein Grubenwasser in das Umland gelangt. Zusätzlich schützt der Teutoburger Wald als natürliche Gebirgsbarriere die vorgelagerte Trinkwassergewinnung Dörenthe. Bei einem kontrollierten Anstieg des Grubenwassers gibt es keine Verbindung zwischen der Trinkwassergewinnung und dem Grubenwasser.

Keine Bergschäden durch Hebungen

Durch den Anstieg von Grubenwasser in einem stillgelegten Bergwerk kommt es an der Tagesoberfläche zu Hebungen. Im stillgelegten Westfeld wurde eine gleichmäßige Hebung von bis zu 10 Zentimeter festgestellt. Auch an anderen Bergwerksstandorten wurde dieser Vorgang beobachtet. Die Hebungen sind nicht mit den durch aktiven Steinkohlenbergbau verursachten Senkungen vergleichbar. Die Bewegungen erfolgen langsam über einen sehr langen Zeitraum und sind gleichmäßig über die Fläche verteilt. Über dem Westfeld dauerte der Vorgang circa 10 Jahre. Es konnten keine Bergschäden beobachtet werden. Auch im Ostfeld wird dieser Vorgang stattfinden. Der Prozess wird durch Messungen begleitet und dokumentiert werden. Sollte es wider Erwarten durch Hebungen zu Schäden an Gebäuden kommen, werden diese als Bergschäden anerkannt, und die RAG kommt für diese auf.

Keine Gasaustritte an der Tagesoberfläche

Das in der Steinkohlenlagerstätte gebundene Grubengas wurde bis heute abgesaugt und zur Energiegewinnung verwertet. Auch nach Einstellung der Steinkohlengewinnung wird das Grubengebäude, solange es möglich ist, besaugt, um möglichst lange Gas verwerten zu können und das im Grubengebäude vorhandene Gas gezielt abzuführen. Durch das ansteigende Grubenwasser werden sich die aus dem Gebirge in das Grubengebäude austretenden Gasmengen deutlich reduzieren. Nach Einstau der gasführenden Schichten wird kein Gas mehr aus der Lagerstätte austreten.

Im gesamten Bereich des Bergwerks wurden und werden die Tagesöffnungen des Altbergbaus regelmäßig auf Gasaustritte geprüft. Das sind mehr als 800 Stellen. Im Westfeld konnte während und nach dem Anstieg des Grubenwassers kein Grubengas an der Tagesoberfläche festgestellt werden. Wie im Westfeld werden auch im Ostfeld die Tagesöffnungen überwacht.

Keine Gefährdung des Grundwassers durch unter Tage eingebrachte Reststoffe/Einsatz von PCB (Polychlorierte Biphenyle)

Bis in die 1980er Jahre wurden behördlich vorgeschrieben schwer entflammbare PCB-haltige Flüssigkeiten eingesetzt. Diese waren damals Stand der Technik. Bei Bekanntwerden der Gesundheitsgefährdung sind diese umgehend durch andere Flüssigkeiten ersetzt worden. Während der Einsatzzeit kam es unter Tage zu technischen Verlusten dieser Flüssigkeiten. Diese Leckage-Mengen können heute in geringsten Spuren im Grubenwasser nachgewiesen werden. Regelmäßige Untersuchungen der Ibbenbürener Aa zeigen Werte deutlich unterhalb der relevanten Umweltqualitätsnorm für PCB. Der Wasserversorgungsverband Tecklenburger Land führt in den Trinkwassergewinnungsanlagen Beprobungen durch. Bei diesen Kontrollen konnte in den Gewinnungsgebieten Dörenthe und Lehen kein PCB festgestellt werden. Reststoffe sind im Bergwerk Ibbenbüren nicht verbracht worden.

Auf die Problematik des Austrags von PCB durch das Grubenwasser hat ein Grubenwasseranstieg deutlich positive Auswirkungen. Mehrere durch das Umwelt- und das Wirtschaftsministerium NRW beauftragte Gutachten kommen hierzu eindeutig zu dem Schluss, dass durch einen Grubenwasseranstieg der PCB-Austrag vermindert wird. Die Gutachten sind öffentlich und können im Internet unter der Adresse www.umweltauswirkungen-utv.de eingesehen werden. Die Messergebnisse aus der stillgelegten Wasserhaltung unseres Westfeldes bestätigen die Gutachter. Dort ist der PCB-Austrag derart gering, dass dieser kaum noch messbar ist. Der durchgehend geringe Austrag aus dem Ostfeld wird durch den Grubenwasseranstieg ebenfalls zurückgehen.

Daher ist derzeit auch keine PCB-Aufbereitungsanlage am Standort erforderlich und auch nicht vorgesehen. Es gibt derzeit keinen Stand der Technik zur Entfernung von PCB aus Grubenwasser. Die RAG unterstützt mit Pilot-und Forschungsprojekten in NRW und Saar den Erkenntnisgewinn.

Kontrolle der Grubenwasserqualität

Die Grubenwasserhaltung der RAG erfolgt heute und auch zukünftig auf der Grundlage von wasserrechtlichen Erlaubnissen. Die ausgestellten Genehmigungen enthalten Vorgaben zur Menge und zu einzuhaltenden Qualitäten. Vorgeschrieben sind hier die Kontrolle und Dokumentation, das bedeutet unter anderem die Beprobung des Wassers. Auch für die zukünftige langfristige Wasserhaltung wird es Vorgaben und Kontrollen geben, die die Einhaltung der Vorgaben sicherstellen. Die Grubenwasserqualität und -menge wird durch ein transparentes Monitoringsystem begleitet werden, mit dessen Ergebnissen die Anlagen auch weiterhin angepasst und optimiert werden können.

Gemeinsam mit der RAG-Stiftung, die seit 2019 die Finanzierung der Ewigkeitsaufgaben sicherstellt, nimmt die RAG ihre Verantwortung aus dem Bergbau wahr. Dabei kann das Unternehmen auf langjährige Erfahrung und weltweit führendes Know-how in Sachen Nachbergbau zurückgreifen. Eine Aufgabe für die Ewigkeit.