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Wie und wo wurde das Grubenwasser bislang abgeleitet?

Ohne eine Grubenwasserhaltung wäre das Bergwerk voll Wasser gelaufen und die Arbeit unter Tage durch das zufließende Wasser unmöglich gewesen. Daher war es unerlässlich, das Grubenwasser an zentralen Stellen des Bergwerks zu sammeln und von dort über leistungsstarke Pumpen und Rohre wieder an die Tagesoberfläche zu pumpen. Über Absetzbecken und Kläranlagen gelangte es dann in die nahegelegenen Flüsse.

Das Bergwerk Ibbenbüren zeichnet sich durch zwei Besonderheiten aus: Zum einen wurde bei der Entstehung der Lagerstätte diese tektonisch an die Oberfläche gedrückt. Dadurch bildeten sich der Schaf- und der Dickenberg. Das Steinkohlengebirge tritt an der Tagesoberfläche aus. Mächtige Sande und Kiese über der Lagerstätte sind hier nicht abgelagert. Die oberen Schichten der Lagerstätte befinden sich oberhalb des Umlandes. Dadurch bestehen besondere Verhältnisse zu den Vorflutern.

Zum anderen wurde bereits 1979 das Westfeld in der gleichen Lagerstätte stillgelegt. Aus der Wasserhaltung dieses Feldes konnten langjährige Erfahrungen und zahlreiche Daten gesammelt werden, die für ein langfristiges Grubenwassermanagement nach Beendigung des aktiven Bergbaus nutzbar sind.

Das Grubenwasser des aktiven Ostfeldes wurde an mehreren untertägigen Stellen im Bergwerk gesammelt. Hochleistungspumpen hoben das Wasser über Rohrleitungen im Schacht von Oeynhausen I bis auf das Niveau des Ibbenbürener Förderstollens. Über diesen Stollen und den verrohrten Stollenbach gelangte das Grubenwasser in die bergwerkseigenen Absetzbecken in Püsselbüren und von dort in die Ibbenbürener Aa.

Mit der Schließung des Ostfeldes wurden die untertägigen Pumpen abgestellt. Das Grubenwasser steigt seither kontrolliert im Grubengebäude an bis es das Zielniveau erreicht hat und über den Grubenwasserkanal energielos abläuft.

Das Wasser aus dem stillgelegten Westfeld tritt am Mundloch des Dickenberger Stollens ohne Pumparbeit aus und fließt von dort in die Kläranlage Gravenhorst. Nach der Aufbereitung wird es über die Hörsteler Aa in die Ems eingeleitet.